Eine Gruppe älterer Menschen sitzt an einem Tisch mit Kaffee, Tee, Gebäck und Obst. Zwei Frauen im Vordergrund schauen auf ein Blatt Papier mit einem Text. Auf dem Tisch liegen bunte Zettel und Stifte

Frauen-Dialoggruppen der Caritas bieten Frauen über 60 Raum für Austausch und Gemeinschaft

An insgesamt 24 Terminen kamen Frauen in Wiener Neustadt und Wolkersdorf zusammen, knüpften nachhaltig Kontakte und tauschten sich zu Themen wie Gesundheit, Freundschaft und Vielfalt aus.

Ein sonniger, kalter Vormittag im Oktober: Im Seniorenraum des Schloss Wolkersdorf wartet eine gedeckte Kaffeetafel auf die Teilnehmerinnen des vom Bundeskanzleramt geförderten Caritas-Projekts „ZusammenReden 60+“. Nach und nach treffen die Damen ein und beginnen miteinander zu plaudern. Der Wunsch nach neuen Kontakten, Gemeinschaft und interessanten Gesprächen bringt die Frauen an einen Tisch.

An je sechs Terminen im Frühjahr und im Herbst fanden in Wolkersdorf und Wiener Neustadt moderierte Dialoggruppen für Frauen über 60 Jahren statt. Das Angebot wird von Missing Link, einer Einrichtung der Caritas Wien im Bereich Asyl und Integration, organisiert. Beim ersten Termin stand jeweils das Kennenlernen im Fokus, danach wurde über die Themen der folgenden Termine abgestimmt. Die Frauen entschieden sich unter anderem für die Schwerpunkte „Mental fit bleiben“, „Werte im Wandel“ sowie „Gesundheit und Beziehungen/Freundschaften pflegen und fördern“. Für jedes Thema bereiteten die Trainerinnen der Caritas Übungen und Fragen vor, die als Grundlage für einen interaktiven und offenen Austausch dienten.

Heli (74 Jahre) nahm an allen sechs Terminen im Herbst 2024 in Wolkersdorf teil. Sie wurde über die Website der Gemeinde auf das Caritas-Angebot aufmerksam. „Die Inhalte waren sehr interessant und es hat mir gefallen, dass wir sie am Beginn demokratisch auswählen konnten“, erzählt Heli. Am besten gefallen hat ihr das Thema „Mental fit bleiben“, wo verschiedene Gedächtnisübungen vorgestellt und angeleitet wurden. Heli erzählt, es sei eine schöne Erfahrung gewesen, durch die Dialoggruppen nachhaltigere Kontakte zu anderen Frauen im Ort zu knüpfen: „Das ist wirklich eine Möglichkeit, sich näher kennenzulernen und sich nicht nur beim Einkaufen zu treffen“. Gefragt, was sie sich von den Dialoggruppen mitnimmt, antwortet Heli: „Dass es schön ist, das Zusammenleben wieder aktiver zu gestalten, also im Ort oder in der Bekanntschaft. Dass man mit den Leuten, die man trifft, eher ein Gespräch beginnt. Von der Seite her habe ich mir viel mitnehmen können.“

In Wolkersdorf diskutierten die teilnehmenden Frauen auch über die Möglichkeit, nach Ende der Dialoggruppe einen konsumfreien Raum zu schaffen, wo sie sich weiter treffen könnten. Eine Art Stammtisch „wo man hinkommen kann, ohne eingeladen zu sein oder sich anmelden zu müssen. Eine wertfreie Möglichkeit, dass man sich trifft und so weniger vereinsamt“, beschreibt Heli die Idee.

Frau H. (80 Jahre) teilte mit der Gruppe ihre Unsicherheit, ob die Frauen-Dialoggruppe etwas für sie sei und ob es dort „Neues“ für sie zu lernen gebe. Nach ihrer ersten Teilnahme in Wiener Neustadt war sie jedoch hellauf begeistert und anschließend regelmäßig dabei. Von mehreren Teilnehmerinnen gab es die Rückmeldung, wie schön es sei, zu merken, dass andere Frauen mit ähnlichen Herausforderungen und Sorgen konfrontiert sind und sich darüber austauschen zu können. Für andere Teilnehmerinnen, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, war es auch eine tolle Möglichkeit, ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und dadurch ihr Selbstbewusstsein zu stärken und gleichzeitig neue Bekanntschaften zu knüpfen.

Im Jahr 2025 gibt es ein neues, ebenfalls vom Bundeskanzleramt gefördertes Projekt: ZusammenReden 2.0: Es richtet sich an Frauen ab 60 und jünger. Ab dem 27. Februar (Wolkersdorf) bzw. dem 4. März (Wr. Neustadt) finden wieder alle zwei Wochen Termine statt. Dialog, Kreativität, Bewegung, Wissen: das alles und mehr erwartet Teilnehmerinnen beim neuen Projekt. Eine Anmeldung ist möglich unter zusammenreden@caritas-wien.at oder telefonisch unter +43 676 6766457.

Weitere Informationen zum neuen Projekt ZusammenReden 2.0 finden Sie auch auf unserer Projektwebseite.

Seite wechseln Webseite verlassen