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Gewalt hat viele Formen
Gewalt in jeder Form und egal von wem ist nie ok!
Jeder Mensch hat das Recht frei von Gewalt zu leben. Das bedeutet, dass uns niemand verletzen darf und wir von allen Menschen mit Würde behandelt werden müssen. Es ist daher auch unser Recht, selbst zu entscheiden, wie und mit wem wir leben und von wem wir körperlich berührt werden möchten.
Werden diese Rechte verletzt, bedeutet dies oftmals, dass eine Form von Gewalt ausgeübt wird. Gewalt hat viele Gesichter und kann in unterschiedlichen Erscheinungsformen auftreten. Die Verantwortung liegt immer beim Täter oder der Täterin und nie beim Opfer.
Um sich vor Gewalt zu schützen ist es wichtig,
- Gewalt in ihren unterschiedlichen Formen zu erkennen und zu wissen: „das ist nicht ok“,
- die eigenen Rechte zu kennen und
- sich Hilfe und Unterstützung zu holen.
Erscheinungsformen von Gewalt
- Körperliche Gewalt: Dazu zählt alles, was den Körper verletzt und weh tut - wie stoßen, kratzen, schlagen, an den Haaren ziehen oder würgen – im schlimmsten Fall kann diese Gewalt auch zum Tod führen.
- Psychische (Seelische) Gewalt: Gewalt beginnt nicht erst bei körperlicher Verletzung! Genauso schlimm kann Gewalt sein, die keine Spuren am Körper hinterlässt. Dazu zählen Beschimpfen, Erniedrigen, Bestimmen wen man sehen darf und wen nicht oder die Wegnahme beziehungsweise das Kontrollieren des Handys.
- Sexuelle Gewalt: Hierunter werden alle sexualisierten Handlungen gegen den Willen der betroffenen Person verstanden. Darunter können anzügliche Blicke oder Bemerkungen genauso fallen wie ungewolltes Berühren von Intimbereichen, bis hin zu schwerster sexueller Gewalt (Vergewaltigung).
- Stalking: Wenn jemand zum Beispiel immer und immer wieder anruft, Nachrichten schreibt, Geschenke schickt, vor der Haustüre oder der Arbeitsstätte wartet - obwohl man das selbst nicht möchte - dann wird das Stalking genannt. Stalking – egal von wem - kann sehr belastend sein, Angst machen und ist in Österreich verboten!
- Häusliche Gewalt: Häusliche Gewalt ist Gewalt, die durch einen (Ex)Partner oder eine (Ex)Partnerin ausgeübt wird, oder durch andere Menschen mit denen man zusammenlebt. Dabei ist es egal, ob diese Gewalt körperlich oder psychisch erfolgt. Beides darf nicht passieren, schon gar nicht durch sehr vertraute Personen wie Partner oder Partnerinnen, Eltern, Geschwister oder andere Verwandte.
- Cybergewalt: Ein großer Teil unseres Lebens spielt sich mittlerweile in der digitalen Welt – also im Internet und in sozialen Medien – ab. Beschimpfungen, Herabwürdigungen und Bedrohungen sind auch dort verboten! Zu Cybergewalt zählen auch Veröffentlichungen von Fotos oder Informationen gegen den eigenen Willen.
- Traditionsbedingte Gewalt (Zwangsheirat und weibliche Genitalverstümmelung – FGM): In manchen Kulturen werden bestimmte Gewaltformen schon über so viele Generationen ausgeübt, dass sie sich als „Tradition“ verfestigt haben. Dazu zählt zum Beispiel, dass die Familie entscheidet, wer geheiratet werden muss oder, dass Frauen in ihren Genitalien verstümmelt werden, um „heiratsfähig“ zu werden. Natürlich sind auch diese Gewaltformen in Österreich strengstens verboten und es gibt Hilfe und Unterstützung für Betroffene.
- Frauenhandel: Auch in Österreich passiert es, dass Menschen viel zu wenig Geld für ihre Arbeit erhalten (Ausbeutung). Manchmal werden sie auch mit Gewalt oder Erpressung zu diesen Arbeiten gezwungen. Frauen sind zum Beispiel besonders oft von sexueller Ausbeutung oder Ausbeutung in der 24-Stunden Betreuung und Hausarbeit betroffen. Meist stammen die Betroffenen aus dem Ausland.